Zielsetzung Projektplanung

Chancen, Ideen und Lösungen für den JNBP:

 - Grün und Bäume sind weitestgehend zu erhalten und möglichst zu erweitern

 - Die Straßenbahn durch die "Wiese" öffnen - klare Sicht unter den Bäumen à Entflechtung der    einzelnen Parkinseln zu einer gesamten, überschaubaren Parkfläche: Ohne PKW-Durchgangsverkehr:    eine generelle Verlangsamung des Verkehrs

 - Sockel und Mäuerchen für die Büsche entfernen à Ebene Flächen, klar texturiert und strukturiert;    Abgegrenztheit durch Baumsäume: Freie Sicht zum Himmel als besondere Chance, besonders    Richtung Westen: Sonne !

 - Dadurch Raumschaffung für: Pavillon, Biergarten: Ausschank Konzepte, wie am Rathausplatz oder    Viktualienmarkt, München. Wochenmärkte, Veranstaltungen, Boolplatz mit Biergarten, Platzkonzerte    (mit Neuschaffung eines Kulturzentrums im Areal der Brauerei?)

 - große Reduktionen im Verkehrsflächenbereich möglich; generelle Verbesserung des Komforts für den    Fußgänger

 - Verlegung der Haltestellen

 - Vorkehrungen für Ruhe, aktive, passive Beruhigungsmaßnahmen

 - Springbrunnen, Wasser zum Hören à Historische Aufnahme des Platzes als "Brunnenort" à zeitweise    "Benetzung" des Platzes mit Wasser in gemeinsamer Lichtanlagensteuerung (Verkehrsberuhigung,    Reflexionen, Assoziationen)

 - Membrandachkonstruktion am "Lighttower" als Pavillon für Veranstaltungen, "Lesepavillon", Kunst,    Haltestelle, Begegnungsort: à "Markierung" des Platzes

 - Lichteffekte durch Beamer-Projektionen: Licht, Farben, Bilder, (Film)Projektionen auf Fassaden und    Bäumen: Markierung des Ortes, Verhüllen und Neugestalten mit Lichtinszenierungen. Statische und    Dynamische Interaktionen möglich; "Metamorphose" des Platzes in der Stadt

 - Neue Funktionen, neue Verknüpfungen für Nahversorgung, Dienstleistungen und urbanem Leben    durch Revitalisierung und "Platzerneuerung"

Projektplanung und technische Umsetzung

Beschreibung und Steuerung der Lichtprojektionstechnik des "Lighttowers"

Auf der Turmspitze des "Lighttowers" befindet sich ein Ringkörper aus Aluminium, in welchem insgesamt 6 lichtstarke Beamer auf einzeln, per Funksteuerung justierbaren Servolagern befestigt sind. Diese können somit unabhängig voneinander entsprechend zu den Fassaden hin ausgerichtet werden (Kissenverzeichnung, Helligkeits- und andere Einstellmöglichkeiten sind hierbei zu berücksichtigen).
Um aber die Beamer-Einstellungen überhaupt punktgenau vornehmen zu können, ist auf jedem einzelnen Beamer eine Webcam installiert, über welche man in der Leitwarte oder Steuerungs-Computer über voreingestellte Fadenkreuze je nach Brennweiteneinstellung des Beamer-Objektives die Projektionsfläche zeitgleich mitverfolgen und entsprechend anvisieren kann.

 

Kunst als Kommunikationsmodell

Da in dieser Lichtskulptur-Technik zum erstenmal Beamer- und Video-/Webcamtechnik kombiniert verwendet werden soll, musste vieles experimentell überprüft, zuweilen auch einiges neu entwickelt werden.
Gerade wegen der zielgenauen Ansteuerung bzw. Projektion auf die (Wohn)-Hausfassaden, um genaue Lichteffekte zu erzeugen und Blendung zu vermeiden, ist diese kombinierte Funktionalität eine technische Herausforderung, welche eventuell der gestalterischen Architekturbranche neue Impulse und Anregungen geben könnte.

Die Lichtprojektionen im Zwiegespräch mit der Architektur

Der Beamerstrahl fährt blitzschnell durch den Raum.
Seine Beweglichkeit bezeichnet die Architektur neu, seine vordergründige Funktionslosigkeit kontrastiert mit der klaren Funktionalität des ihn umgebenden Raumes.
Sein Verschwinden und plötzliches Auftauchen an einem anderen Ort des Platzes, seine architektonische Unabhängigkeit hebt das statisch Geerdete der Platzbebauung am JNBP auf, macht sie luzider, flüssiger, dynamischer.

Die Lichtinszenierungen scheinen neue Räume schaffen zu können, ohne daß sie von Dauer sein müssen, sie gebärden sich als Metapher für die Neugier, für das ruhelose Suchen, ohne daß man sie tatsächlich festmachen könnte, oder statisch mit dem sie treffenden Fassadenkörper. Sein Ort ist letztlich das Nirgendwo. Visionen von Utopia.

Die Realisierung erfolgt in 4 (5) Bau-Phasen:

1. Phase (kurzfristiges Szenario): Errichten des Lighttowers mit Lichtinszenierungen

2. Phase (mittelfristiges Szenario): Auflockerung des Platzes durch Entfernen von Sockeln und Begradigung der Flächen; Baumscheiben etc. und Sperrung des Durchgangsverkehres der Neulerchenfelder Straße (zwischen Platzteilen)

3. Phase: Pflasterung der Neulerchenfelder Straße: Abschnitt zwischen beiden Platzteilen mit Betonpflastersteinen sowie Installation der Wasserventile an 12 Wasserschächten auf dem JNBP verteilt

4. Phase: Errichten der Membrandachkonstruktion

5. Phase: Umfunktionierung des Brauereiblocks als Zentrum für Kultur, Bars, Jugend und Tanzlokale (Vergleichsbeispiel: Kunstpark Ost, München).